Jahresmitgliederversammlung – Rückblick

Autor: JÜRGEN LEYKAMM

Der Ma­schinen- und Betriebshilfsring (MR) Weißenburg-Gunzenhausen hat im vergangenen Jahr ordentlich zuge­legt. Der Gesamtverrechnungswert ist um rund eine halbe Euromillion nach oben geklettert und betrug 2024 mehr als 14.555.000 Euro. So konnte es Geschäftsführer Richard Ortner bei der Mitgliederversammlung in der Dittenheimer Mehrzweckhalle ver­künden, die aber auch von einem großen Wermutstropfen geprägt war. Und der betrifft seine Person selbst, befindet er sich doch nur noch bis kommendem Jahr in Altersteil­ zeit. Was bedeutet, dass 2026 „eine neue Ära beim Ring anbrechen wird“, wie es der Vorsitzende Tobias Meyer im gut gefüllten Saal vor rund 160 Personen formulierte. Zudem werden derzeit auch neue Büromitarbeiter gesucht.

Mitstreiter sind willkommen
Doch nicht nur das: Zusätzliche Mitstreiter sind für den Bereich der wirtschaftlichen Betriebshilfe herzlich willkommen. Hier wurden insge­samt knapp 3.000 Einsatzstunden ge­leistet. .,Da könnten wir wesentlich mehr machen“, unterstrich Ortner in seinem Bericht, .,wenn wir nur eben die Leute dazu hätten.“ Er nutzte auch die Gelegenheit, um die Werbetrom­mel zu rühren: .,Das läuft bei uns ganz unbürokratisch“, versicherte er jenen, die mit einer solchen Tätigkeit für den Ring liebäugelten.

Sehr gedeihlich läuft indes das soziale Segment des Betriebshilfsbe­reichs. In diesem waren die Helfer letztes Jahr fast 24ooo Stunden im Einsatz. Allerdings habe sich hier ge­nerell einiges stark gewandelt. Immer mehr arbeiteten nun hauptberuflich für den MR, die Zahl derer, die für ihn nebenberuflich tätig sind, ist in den letzten Jahren drastisch zusammen­ geschrumpft. Derzeit sind es nur noch zehn. .“In meiner Anfangszeit waren es auch schon mal 100″, erinnerte sich Ortner zurück. Der Verwaltungsaufwand bleibt enorm und wird immer größer. Knapp 14.800 Belegposten wanderten über die Schreibtische des Rings. Und für jeden musste eine Rech­nung erstellt werden“, so der Ge­schäftsführer. Was davon zeugt, dass die zum Jahreswechsel 1.559 Mitglie­der des Rings diesen doch recht or­dentlich in Anspruch nehmen.
Dabei sind die Aktivitäten recht vielfältig. So wurden 2024 einige Pflanzenschutz-Fortbildungen organisiert, man fand sich mit vielen Mitstreitern sowohl bei diversen De­ mos bis nach Nürnberg ein als auch beim Johannitag in Triesdorf. Die Schlagkraft untermauert, dass es ge­rade einmal 16 Landwirte braucht, um die Betreuung von 66 Winterdienstflächen und 26 Objekten der Grün- und Heckenpflege zu gewähr­ leisten. Personeller Zuwachs wäre natürlich gut, wie Richard Ortner durchblicken ließ.

Auch 49 Autos seien über den MR verkauft und 65 Stromverträge abge­schlossen worden. Die Ringtätigkeit erweist sich dabei als so vielfältig, dass Ortner das Porträt weiterer Teile dem stellvertretendem Geschäftsführer Matthias Walter überließ. Er ver­ wies etwa auf die zwei zur Verfügung stehenden Leasingschlepper und die stolzen 41.000Quadratmeter an Pho­tovoltaikanlagen, die über den Ring gereinigt worden seien. Über die Gül­legemeinschaft sorgte man für bo­dennahe Ausbringung auf 433500 Kubikmetern und 5.100 Fuhren Stallmist.
Die Gemeinschaft setzt dabei auf neue Technik, .,die sehr gut an­ kommt“, sagte Walter. An seine Grenzen kommt er allerdings bezüglich seiner Beratertätigkeit, was aber weniger an ihm, sondern am bürokrati­schen Vorgabendschungel liegt, durch den man sich da gemeinsam durchkämpfen muss. .,Da steigt der Blutdruck bei unseren Kunden oft deutlich an“, machte Ortner bildhaft deutlich. „Wir haben uns schon über­ legt, bei uns einen Boxsack aufzu­hängen, damit man sich dort abreagieren kann.“

Wenig Stress verursachte bei der Versammlung der Vorschlag zu einer Beitragserhöhung, die aber auch sehr plausibel erklärt werden konnte. In­flationsbedingt habe der Ring in den vergangenen Jahren jeweils ein Minus erwirtschaftet, hieß es. Gut 32ooo Euro im Jahr 2023, fast 45.000 im vergangenen Jahr.
Für heuer rechnete man ursprünglich mit einem Defizit von 29.000 Euro. Dank der einstimmigen Mitgliederbeitragsanpassung, die laut Geschäftsführer einem Inflationsaus­gleich entspreche, blickt man nun stattdessen einem zarten Überschuss von einem 10ooer entgegen. „Es han­delt sich um die erste Beitragsanpassung seit zehn Jahren“, unterstrich zur Abstimmung der Vorsitzende. Und dazu noch um eine „moderate Erhöhung“, so Meyer.
Zum Grundbetrag von 65 Euro gesellt sich nun ein Hektarbeitrag von 1,3 Euro dazu – ab 100 Hektar sind es nur noch 0,65 – über 200 steigt der Betrag dank Deckelung nicht weiter an. Fördermitglieder werden mit 95 Euro zur Kasse gebeten. Bis 2028 kostenlos ist für alle Mitglieder die Nut­ zung des neuen Softwarepakets
.,Mein Acker“, das Ferdinand Gensber­ger vom Bundesverband der Maschi­nenringe vorstellte.

Einfache Anwendung
Es verwandelt das analoge in ein digitales Agrarbüro, wobei aber „der Landwirt der Herr über seine Daten bleibt!“. So betonte es der Referent ausdrücklich. Das Praktische dabei: Entspricht das eigene Vorhaben nicht den gesetzlichen Vorgaben, wird der Nutzer per Warnhinweis gleich alar­miert: .,Die Handhabung ist einfach, Sie können nicht viel falsch machen!“

 

Bildergalerie 

Hier ein paar Eindrücken von unserer Versammlung. 

Kontakt

Richard Ortner

Tel.: 09141 / 84 24 91 1
E-Mail: richard.ortner@mrwug.de